Mittwoch, 12. Juni 2019

Schwer getan // Kurzer Rückblick auf den ersten Gruppen-Spieltag

13:0. Dreizehn! Ja, die US-Amerikanerinnen gingen als haushohe Favoritinnen in das Duell gegen Thailand und haben gezeigt, weshalb. Aber haben wir wirklich mit einem neuen WM-Rekordsieg gerechnet?
Nia Künzer hat das jedenfalls nicht. Die ehemalige Nationalspielerin (und Golden Goal-Schützin im WM-Finale 2003) ist als Expertin für ARD tätig und sagte erst kürzlich, dass sie in diesen Zeiten Kantersiege wie etwa das 8:0 Deutschlands gegen China bei Olympia 2004 nicht mehr erwarte. Zu sehr sei der Frauenfußball in der breite gewachsen, zu eng die WM-Teilnehmerinnen zusammengerückt.
Dass das stimmt, kann man durchaus an den Ergebnissen des ersten Vorrundenspieltages, den die USA und Thailand gestern Abend abschlossen, ablesen:
Deutschland müht sich gegen China, England hatte am Ende gegen Schottland mehr Gegenwehr, als erwartet, die Niederlande und auch Kanada blieben minimalistisch mit knappen 1:0-Siegen, Japan sogar gänzlich torlos gegen Under-Under-Underdog Argentinien.
Doch es gab auch souveräne Auftritte. Frankreich hatte im Eröffnungsspiel keine Mühe mit Südkorea, Brasilien siegte deutlich 3:0, ebenso wie Norwegen. Wieso? Haben diese Team es besser gemacht?
Auch, aber nicht nur.

Diese Ergebnisse waren deutlich, weil die Gegner Südkorea, Nigeria oder Jamaika es den Favoritinnen - hart formuliert - leicht machten. Sie hatten kein taktisches Konzept, um erfolgreich die Stärken der "Großen" einzuschränken.
Italien wusste, dass man möglichst wenig Gegentore kassieren darf, selbst treffen ist gegen Australien immer drin. Argentinien mauerte sich diszipliniert hinten ein und verteidigte sich aufopferungsvoll gegen ideenlose Japanerinnen. China hätten nur noch Knüppel gefehlt.
Aber: Deutschland, Spanien und Co. haben auch selbst keine Glanzleistungen vollbracht. Verteidigung ist immer "einfacher" als Angriff. Daher bedarf es auch hier Lösungen - und zwar neuer. Ballbesitz kann hoch sein, weil man einfach besser ist, ist für sich genommen heute aber kein Erfolgsrezept mehr. Wenn sich die Spanierinnen wie gegen Südafrika den Ball stellenweise wie beim Handball am gegnerischen Sechzehnmeterraum zuschieben, dabei jedoch nicht in der Lage sind, Chancen zu kreieren oder zu schießen, ohne dass der Ball direkt abgeblockt wird, können sie sich auf die 65%, die am Ende in der Statistik stehen, ein Eis backen. Insbesondere gegen gut organisierte Defensivabteilungen hat man das wieder gemerkt.
Denn noch eine andere Qualität zeichnete beispielsweise Frankreich aus: Die Chancenverwertung. Und hierbei geht es gar nicht mal direkt um den Abschluss an sich, sondern vielmehr den berühmten letzten Pass. Und den vorletzten. Hier stimmten viel zu oft Ziel und Timing nicht.
Fußball ist auch deshalb ein so schönes Spiel, weil neben der Mannschaft und der Zusammenarbeit in dieser noch ein anderer Faktor evident ist: individuelle Entscheidungen. Das Team muss (beispielsweise) der ballführenden Spielerin Optionen geben, für welche Pass- oder Schussrichtung sie sich entscheiden kann - die Spielerin muss dann die richtige Entscheidung treffen. Im Idealfall, bevor ihr jemand den Ball wegnimmt. Und dann muss sie diese Entscheidung auch noch korrekt umsetzen. Es spielen viele Faktoren eine Rolle, die man in ihrer Komplexität nicht vor einem Spiel trainieren kann. Diese Faktoren sind in Summe dafür ausschlaggebend, ob eine Mannschaft den Weg bis ins Finale gehen oder nach der Vorrunde die Koffer packen kann - selbst, wenn sie individuell noch so stark besetzt ist.

Ein generelles Problem sehe ich hier allerdings noch nicht. Für alle Teams war es das erste Spiel. Ein wenig wurde noch probiert, ein wenig hat man festgestellt: Okay, so geht es nicht.
Man darf gespannt sein auf die zweite Runde. Darauf, was die Teams gelernt haben, wie sie mit den knappen und auch mit den deutlichen Erfolgen und Misserfolgen umgehen und was sie ändern werden.

Samstag, 1. Juni 2019

Die Favoritinnen // Wer gewinnt die WM 2019?

Wenn wir uns als Zuschauer auf eine Weltmeisterschaft vorbereiten, müssen wir freilich auch darüber sprechen, wer das Turnier gewinnen wird. Naturgemäß sind sich hier selten alle einig, weshalb diese Frage gern in stammtischähnlichen Runden diskutiert wird.
Da es hier in Leipzig wochenlang nur das DFB-Pokalfinale (der Männer) als Thema gab, konnte ich einen solchen Stammtisch leider auch nach Wochen intensivster Sucher nicht finden.
Also diskutiere ich mit euch geneigten Lesern ein bisschen bzw. tue einfach mal meine Meinung dahingehend kund, wer für mich zu den Teams zählt, die realistische Chancen auf den Titel haben und auch solche, die eine größere Rolle spielen könnten.
Eines noch vorweg: Bei den Prognosen bin ich nicht auf eventuelle Aufeinandertreffen während der KO-Phase eingegangen.


USA // Die von Jill Ellis trainierten US-Girls sind die amtierenden Weltmeisterinnen und wollen das natürlich auch bleiben. Die Chancen stehen nicht schlecht, denn Alex Morgan und Co. spielen seit vielen Jahren erfolgreich zusammen - tatsächlich aber auch schon so lange, dass nach der WM wohl einige Spielerinnen ihren Abschied verkünden dürften. Carli Lloyd, Megan Rapinoe, Becky Sauerbrunn, Ali Krieger sind teils deutlich über dreißig. Könnte die Überalterung ein Problem sein? Eher unwahrscheinlich. Auch wenn Lloyd nicht mehr ganz die Weltklasse von 2015 mitbringt, gehört sie immer noch zu den Besten, die es gibt, während Rapinoe tatsächlich die Beste der Welt ist. Und über mangelnden Nachwuchs kann man sich ebenso nicht beschweren.
Überhaupt ist der US-Kader wohl der individuell am stärksten besetzte, von der Torhüter-Position abgesehen. Genau dieses Wissen könnte die Mannschaft aber auch in eine gewisse Selbstverständlichkeit führen, die sie zum stolpern bringt. Doch auch wenn das passiert, sprechen wir hier immer noch von den US-Girls, denen man eines definitiv zugestehen muss:
Sie geben niemals auf. Niemals.
Prognose: Finale

Deutschland // Die deutsche Mannschaft hat keinen catchy Spitznamen à la US-Girls, Lionesses, Oranje Leeuwinnen oder ähnliches, aber dafür den frechsten, provokantesten und schon echt geilsten Werbespot aller Teilnehmerinnen. Außerdem hat sie mit Martina Voss-Tecklenburg die vermutlich einzige Trainerin bei dieser WM, die sich mit ihrem Team (Schweiz) nicht für Frankreich qualifizieren konnte - und trotzdem dabei ist.
Und sie hat Dzsenifer Maroszan.
Doch die deutsche Auswahl auf eine einzige Spielerin herunterzubrechen, wird ihr nicht annähernd gerecht. Da ich auf die einzelnen Nominierungen bereits in einem anderen Beitrag (hier und hier) eingegangen bin, verzichte ich an dieser Stelle darauf und bemerke: Für Deutschland ist bei der WM alles drin. Ein für alle völlig überraschendes Ausscheiden in der Vorrunde wird es nicht geben, ab dem Achtelfinale kommt es auf Gegner und Tagesform an. Ein gutes Turnier ist auf jeden Fall möglich und hierfür wünsche ich unserem Team den größtmöglichen Erfolg. Nicht, weil der DFB sich in den vergangen Jahren so aufgerieben hat für den Frauenfußball. Sondern weil die Mädels im weiß-schwarz-rot-goldenen Trikot großartige junge Frauen sind, die ihr letztes Hemd für ihren Sport geben und sich eine tolle WM einfach verdient haben.
Prognose: Halbfinale

Frankreich // Deutschland im Sommer 2011. Ein neues Sommermärchen sollte es werden. Die Weltmeisterschaft im eigenen Land. Das souveräne Weiterkommen in der Vorrunde mit drei Siegen gegen Frankreich, Kanada und Nigeria. Der dritte Titel vor Augen. Öffentliche Aufmerksamkeit wie nie. Und dann das Aus nach Verlängerung gegen Japan (Lena Goeßling wird sich schmerzlich erinnern).
Dass die am Ende Weltmeisterinnen wurden, änderte nichts daran, dass ein Ausscheiden im Viertelfinale eine Enttäuschung war. Der geplante Boom blieb aus. Auch die Zuschauer in der Frauen-Bundesliga in der Folge. In der Retrospektive mutet das Turnier hierzulande wie ein Bruch an.
Warum ich das bei Frankreich schreibe? Nicht weil ich in der Zeile verrutscht bin, sondern weil die Voraussetzungen für mich bei den Französinnen zum Teil ähnlich sind. Frauenfußball ist im Kommen, man stellt die beste Vereinsmannschaft Europas (O. Lyon) und hat großartige Spielerinnen, die nun zum großen Turnier im eigenen Land antreten. Das ist nicht nur eine tolle Präsentationsmöglichkeit und Ehre, sondern auch sehr viel Druck. Die Erwartungshaltung wird enorm sein.
Wenn es der Mannschaft von Corinne Diacre gelingt, den medialen Druck auszublenden und den Hype zu nutzen, kann es für Frankreich ganz nach oben gehen. So sehr es mich schmerzt, das nach dem Diebstahl von Elsaß-Lothringen ( ;) ) zu sagen: Ich würde es Ihnen gönnen.
Wendie Renard, Amandine Henry, Eugénie Le Sommer, Sarah Bouhaddi, Delphine Cascarino - ich könnte noch eine Weile lang weitermachen. Die französische Auswahl ist gespickt mit erfahrenen und talentierten Spielerinnen, die jeden Gegner schlagen können.
Und diesmal werden sie das auch.
Prognose: Weltmeisterinnen

England // Wer (internationalen) Frauenfußball verfolgt, dürfte die großartige Aktion des englischen Verbandes mitbekommen (und gefeiert) haben. Jede Spielerin bekam einen prominenten "Paten" - von Prinz William über David Beckham bis Emma Watson -, der in kurzen Videos öffentlich die Nominierung der jeweiligen Akteurin preisgab. Es ist nicht schwer zu begreifen, dass sich die Lionesses eine Menge vorgenommen haben und aus der Heimat kräftig unterstützt werden sollen. Getränkehersteller Lucozade Sport hat mit den Engländerinnen (ähnlich wie die Commerzbank mit dem DFB) kürzlich noch einen Werbespot nachgelegt, der mir Gänsehaut bereitete und mich auf das Team heiß macht.
Bei dem ganzen Aufbau wäre ein zeitiges Ausscheiden eine herbe Enttäuschung, doch das wird nicht passieren.
Die Ladies von der Insel sind längst in der Weltklasse angekommen. Spätestens der Sieg beim auch dieses Jahr hochkarätig besetzten SheBelieves-Cup (USA, Japan, Brasilien) untermauert die Ansprüche.
Auch hier wird die gute Mischung aus Jung und Erfahren positive Auswirkungen haben und auch wenn Trainer Phil Neville nicht ganz richtig liegt mit seiner Annahme, Lucy Bronze sei die beste Spielerin der Welt, verfügt das Team über eine ganze Reihe herausragender Kickerinnen: Nikita Parris, Lucy Bronze, Jill Scott, Fran Kirby, Jodie Taylor und Co. werden es jedem Gegner schwer machen. So wird man auch den Ausfall von Jordan Nobbs verkraften können. Merkt euch die Namen, wenn ihr sie noch nicht kennt - ihr werdet sie häufiger hören.
Prognose: Halbfinale

Japan // Nein, Homara Sawa wird nicht mehr dabei sein. Die japanische Andrea Pirlo und Weltmeisterin von 2011 hat ihre Karriere 2015 nach 205 (!) Länderspielen beendet. Eine Legende, die höchste Anerkennung verdient. Sie hat Japan in die Weltspitze geführt, an die das Team den Anschluss nicht verlieren möchte. Die WM wird dafür wegweisend sein.
Ins Finale, wie 2015 wird es für die Asiatinnen diesmal nicht gehen, das werden andere Teams zu verhindern wissen. Dennoch: Der Weg nach oben führt über diese Mannschaft.
Aktuell spielen viele Japanerinnen beim selben Verein in der japanischen Liga (NTV Beleza), überhaupt nur zwei im Ausland: Saki Kumagai in Lyon und Rumi Utsugi bei Seattle Reign. Diese mangelnde Internationalisierung mag ein Schwachpunkt sein, macht das Team aber auch schwerer ausrechenbar. Dazu kommt, dass die Japanerinnen die Disziplin quasi erfunden haben. Sie werden auch diesmal ihre Hausaufgaben gemacht haben - nach den Sternen greifen sie diesen Sommer aber nicht.
Prognose: Viertelfinale

Schweden // Auch die Skandinavierinnen müssten sich in den letzten Jahren von einer Legende verabschieden: Lotta Schellin musste wegen einer chronischen Nackenverletzung 2017 ihre Laufbahn in der Nationalmannschaft beenden. Nach 185 Länderspielen und 88 Toren.
Der Auftritt vor einigen Wochen gegen Deutschland hat allerdings gezeigt, dass man den Anschluss an die Weltspitze mittlerweile ebenfalls verloren hat. Spielerinnen wie Caroline Seger, Fridolina Rolfö und natürlich Kosovare Asllani haben einiges auf dem Kasten und werden das zeigen wollen. Das wird aber nichts daran ändern, dass sich die schwedische Frauennationalmannschaft nach der heimischen Liga auch selbst von anderen Nationen überholen lassen muss. Um dem Trend entgegenzuwirken, wird sich einiges tun müssen. Hoffentlich zieht man aus der WM die richtigen Schlüsse.
Prognose: Achtelfinale

Niederlande // Die Oranje Leeuwinnen. Was haben die für einen Spaß gemacht 2017 bei der EM im eigenen Land und was für ein fantastisches Turnier gespielt. Gekrönt hat man sich - bescheiden, wie man ist - mit der Krone Europas. Nicht viele haben seinerzeit tatsächlich mit den aktuellen Europameisterinnen gerechnet.
Doch diese Unbeschwertheit und diesen Überraschungsfaktor wird man diesmal nicht nutzen können. Mit dem Titel vor zwei Jahren hat die Niederländerinnen diesmal jeder auf dem Zettel. Die Frage ist nur: Wie weit oben?
Läuft alles nach Plan, wird aus der Heimat viel Support mit anreisen, wird Vivianne Miedema Torschützenkönigin und die Mannschaft ein tolles Turnier spielen. Oder man wird auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Wegen mir muss Letzteres aber nicht sein; wegen mir können die Löwinnen sieben Spiele bestreiten. Erster Härtetest wird Kanada im letzten Gruppenspiel, quasi dem ersten Endspiel. Dort wird man sehen, wo man steht und wo die Reise für Daniëlle van de Donk, Sherida Spitze und Lieke Martens hingehen soll.
Prognose: Viertelfinale

Norwegen // Beide Hegerberg-Schwestern werden nicht dabei sein. Es ist - ohne bewerten zu wollen - schlicht traurig, dass mit Ada Hegerberg die Ballon D'or-Gewinnerin von 2018 nicht dabei sein wird, obwohl sich ihr Team qualifiziert hat. Die Hoffnungen lasten nun auf Caro Hansen, deren Weltklasse allein allerdings nicht ausreichen wird, um Norwegen wieder nach oben zu befördern.
Das sang- und klang- und punkt- und torlose Ausscheiden in der Vorrunde der EM 2017 könnte sich wiederholen. In der Gruppe spielt man gegen Frankreich, Südkorea und Nigeria - keine Laufkundschaft.
Wahrscheinlicher ist aber das relativ sichere Weiterkommen ins Achtelfinale. Ab dann wird man stets einen guten Tag brauchen.
Prognose: Viertelfinale

Brasilien // Bei dieser Mannschaft denkt man automatisch an Marta. Klar, sechsfache Weltfußballerin, fünfte WM-Teilnahme, WM-Rekord-Torschützin, etc. Doch beachtet bitte auch, dass eine Formiga 2019 mit 41 Jahren zum siebten Mal (zuerst 1995!) in einen WM-Kader berufen wurde. Die Abhängigkeit von diesen Veteraninnen ist allerdings auch ein Problem. Pauschal formuliert sind die besten Spielerinnen zu alt. Der Umbruch muss her. Ob der gelingt, steht in den Sternen.
Die Ansprüche dürften wie immer hoch sein, doch die sind so unpassend wie Martas Auszeichnung zur FIFA-Weltfußballerin 2018 und werden entsprechend nicht erfüllt werden.
Prognose: Achtelfinale

Kanada // Die US-Dauerrivalinnen sind eine Macht, mit der man immer rechnen muss. Kanada hat in den letzten Jahren auf sich aufmerksam gemacht - zumindest empfindet man das so. Tatsächlich ist die Bronzemedaille bei Olympia 2012 das einzig Ausrufezeichenwürdige. Geht es diesmal weiter?
Möglich, aber nicht wahrscheinlich. Kanada kratzt eigentlich stets am Rang der Top-Nationen, dafür ist die Mannschaft aber punktuell nicht mit ausreichend Qualität besetzt. Trotzdem gibt's noch eine Christine Sinclair, die wiederum von ihrer Qualität scheinbar gar nichts eingebüßt hat und ziemlich sicher auch diesen Sommer in Frankreich treffen wird.
Dennoch sollten die Kanadierinnen nicht ihr gesamtes Spiel auf diese Ausnahmespielerin auslegen. Mit Jordyn Hiutema und Jessie Fleming verfügt man außerdem über Top-Talente, deren Durchbruch nicht weit ist.
Prognose: Viertelfinale

Spanien // Wirklich? Ja, wirklich. Die Spanierinnen werden bald auch im Frauenfußball zur Weltspitze gehören. Im Jugendbereich räumen die U-Mannschaften seit Jahren einen Titel nach dem anderen ab. Das spanische Spiel orientiert sich stark am ballorientierten der Herren. Das funktioniert nicht immer optimal, weil aktuell teilweise noch die fußballerische Qualität fehlt.
Das wird allerdings nicht so bleiben. Die Ibererinnen haben in den letzten Jahren einen enormen Sprung gemacht, sich souverän für die WM und ohne Punktverlust qualifiziert und sind in der Lage, jeden Gegner zu ärgern, kürzlich auch die die deutsche Mannschaft in Horst Hrubeschs letztem Spiel (0:0).
Und sie haben mit Vicky Losada eine der (für mich) unterschätztesten Spielerinnen der Welt. Die Mittelfeldakteurin ist Dreh- und Angelpunkt im Aufbauspiel und dazu noch torgefährlich. Auch auf eine Alexia Putellas und eine Jennifer Hermoso wird zu achten sein.
Prognose: Geheimfavorit

Australien // Erfahrene Spielerinnen und eine der torgefährlichsten Stürmerinnen der Welt. Sam Kerrs Australierinnen darf man ruhig auf dem Zettel haben - ebenso wie die Namen Caitlin Foord, Emily van Egmond, Alanna Kennedy oder Steph Catley.
Ein nicht unerheblicher Teil des Kaders spielt in der US-Profiliga und hat dort im Alltag wirklich ordentliche Bedingungen. Doch obwohl sich der australische Frauenfußball eine Zeit lang stetig weiterentwickelte, scheint er aktuell etwas zu stagnieren, auch wenn immer wieder Achtungserfolge eingefahren werden konnten.
Trotzdem: Der zur Unzeit stattgefundene Trainerwechsel Anfang des Jahres dürfte kaum für Aufbruchstimmung gesorgt haben. Doch im Fußball können gerade durch solche Umstände die besonderen Geschichten geschrieben werden.
Ob das passieren wird? Das Team von Ante Milicic ist für mich zu mehr in der Lage, als es - auch jüngst - zeigt. In der KO-Runde wird es auch hier auf den Gegner ankommen - der dann hoffentlich nicht Niederlande heißt.
Prognose: keine

/br.